FAQ
Aktuell realisiert das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL für das BASPO die Neubauprojekte «Hochschule Lärchenplatz» und «Ausbildungshalle», saniert einen der bestehenden Kunstrasenplätze beim End der Welt und erstellt diverse Abschnitte des Fernwärmenetzes im Bereich der Hohmatt- und Alpenstrasse. Ausserdem wird im Bereich der Alten Sporthalle eine provisorische Holzpellet-Zentrale aufgebaut. Ab 2022 wird mit den restlichen Abschnitten des Fernwärmenetzes sowie mit dem Neubauprojekt «Unterkunfts- und Ausbildungsgebäude» an der Alpenstrasse neben der BASPO-Kapelle begonnen.
Ein Teil der Bauarbeiten wird noch im laufenden Jahr abgeschlossen. Die weiteren, bereits begonnenen Bauarbeiten werden in den Jahren 2022 und 2023 beendet. Das noch nicht begonnene Unterkunfts- und Ausbildungsgebäude wird voraussichtlich bis 2024 realisiert. Dann verbleiben die Arbeiten an der zentralen Wärmeversorgung gegenüber der Alten Sporthalle und der abschliessende Rückbau der provisorischen Holzpellet-Zentrale. Dies dürfte ungefähr ab dem Jahr 2028 erfolgen.
Sperrungen sind nicht vorgesehen. Eine Umleitung des Verkehrs ist seit dem 27.09.2021 während knapp zwei Monaten auf der Hohmattstrasse eingerichtet. Die Umleitungen sind signalisiert und stellen die Zufahrt für Anwohnende und Zubringer sicher. Auf den anderen betroffenen Strassenabschnitten kommt es teilweise zu Einschränkungen. Unter anderem kommen Lichtsignalanlagen zum Einsatz.
Einige flankierende Massnahmen sind in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Leubringen/Magglingen und einem Verkehrsplaner bereits umgesetzt. Dazu gehören diverse Signalisierungsmassnahmen und Bodenmarkierungen, um den Vortritt unter dem Schwerverkehr zu regeln sowie eine Lichtsignalanlage im Bereich «Epicerie».
Kommt als definitive Wärmequelle eine zentrale Holzschnitzelheizung zum Einsatz, muss im Winterhalbjahr fast täglich ein Lastwagen den benötigten Brennstoff liefern. Ansonsten wird aufgrund der neuen Infrastruktur mehr Verkehr durch die Nutzerinnen und Nutzer der Anlagen erwartet. Das BASPO ist bemüht, den Verkehr zu reduzieren und erarbeitet deshalb zurzeit ein neues Mobilitätskonzept.
Das BBL ist mit der Gemeinde Leubringen/Magglingen bezüglich Beteiligung und Anschluss an das Fernwärmenetz in Kontakt. Ein grundsätzliches Interesse ist vorhanden. Das geplante Fernwärmenetz ist aktuell nur auf die Gebäude des BASPO ausgelegt. Eine Erweiterung des Fernwärmenetzes wäre zu einem späteren Zeitpunkt im Prinzip möglich, sofern genügend Wärme vorhanden ist.
Es gibt keinen Unterschied. Der Begriff «Geothermie» setzt sich aus dem griechischen «geo» (Erde) und «thermos» (warm) zusammen.
Mit Erdwärme oder Geothermie sind somit alle Anwendungsarten der Energiegewinnung aus dem Boden gemeint, von den oberflächennahen Erdwärmesonden bis zu Bohrungen in grössere Tiefen. Die geplante Anlage in Magglingen gehört mit ihrer angepeilten Tiefe von 1'300 Metern zu den «mitteltiefen» Projekten.
In der Schweiz bebt die Erde praktisch jeden Tag. Die meisten Erschütterungen sind nicht oder kaum spürbar. Es handelt sich um meist natürliche Mikrobeben, die in der Regel keine Schäden verursachen. Das ist bei Erdbeben, die vom Menschen verursacht werden, nicht anders. In der Schweiz haben zwei Tiefengeothermieprojekte spürbare Erdbeben verursacht: In Basel (2006, Bohrtiefe 5'000 Meter, Magnitude 3.4) und in St. Gallen (2013, Bohrtiefe 4'500 Meter, Magnitude 3.5). In beiden Fällen führte eine unter Spannung gesetzte Gesteinsschicht in grösserer Tiefe zu den Beben. Bei einer mitteltiefen Geothermieanlage wie in Magglingen (Bohrtiefe 1'300 Meter) ist nicht mit Erdbeben zur rechnen, da im Tiefengestein kein Druck erzeugt wird.
Die verursachten Vibrationen dauern nur kurz und sind ungefährlich. Sie verursachen keine Schäden an den Gebäuden.
Bohranlagen für Erdwärmesonden sind für den standardmässigen Einsatz in Tiefen bis 300 Meter vorgesehen. Hingegen sind sie nicht für plötzlich auftretende Ereignisse wie das Anbohren von Grundwasser ausgerüstet. Aus diesem Grund dürfen in bestimmten Grundwasser- und Gewässerschutzzonen keine Erdwärmesonden verlegt werden. Bei Tiefenbohrungen kommen andere Bohrverfahren zum Einsatz, welche die Nutzung des Grundwassers als Trinkwasserquelle nicht gefährden. Selbstverständlich sind für Tiefenbohrungen Bewilligungen notwendig. Im Kanton Bern ist dafür das Amt für Wasser und Abfall (AWA) zuständig.
Eine Erdwärmezentrale ist auch in Bezug auf den Lärm weitgehend emissionsfrei. Eine Holzschnitzelanlage kann man hören. Durch ihre gewählte Lage auf dem Platz vor dem Werkhof ist jedoch sichergestellt, dass die Anwohnenden von ihren Liegenschaften aus nicht beeinträchtigt würden.
Für das Provisorium wird nur ein Teil der im Endausbau benötigten Heizleistung installiert. Die Investitionskosten für eine Holzhackschnitzelanlage dieser Grösse sind höher als die Kosten einer Pelletanlage, da Pelletanlagen in dieser Grösse noch als «Standard-Anlagen» gebaut werden. Eine Holzhackschnitzelanlage hingegen ist eine individuell geplante und gebaute Anlage und dementsprechend teurer. Ausserdem eignet sich eine Holzhackschnitzelanlage nicht für den Einbau in Container, da der Betrieb um einiges aufwändiger ist. Bei Pellets als Brennstoff fallen sehr viel kleinere Wartungs- und Unterhaltsarbeiten an.