Die Wärmequelle Holz

Holz ist ein nachwachsender und hochwertiger Rohstoff, der auch für die nachhaltige Energieproduktion verwendet werden kann. Für den Wärmeverbund des Nationalen Sportzentrums in Magglingen kommt eine Holzschnitzel-Anlage nur dann zum Einsatz, falls das Erdwärmeprojekt nicht umgesetzt werden kann.

In einer ersten Phase kommt Holz sicher zum Einsatz – als provisorische Wärmequelle in Form von Holzpellets. Diese Standardlösung dient der Überbrückung, eignet sich aufgrund des höheren Brennstoffpreises aber nicht als definitive Lösung.

 

 

So funktioniert die Holzschnitzel-Anlage

In einem zentralen Heizkessel werden Holzschnitzel verbrannt, die das im Fernwärmenetz zirkulierende Warmwasser erhitzen. Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase werden mit einem Elektro- und einem Feinfilter gereinigt. Für den Betrieb der Anlage müssen mehrmals pro Woche Holzschnitzel angeliefert werden.

Eine Holzschnitzel-Anlage ist genau plan- und umsetzbar. Kommt diese in Magglingen als definitive Wärmequelle zum Einsatz, wären pro Jahr etwa 2'000 Tonnen Holz oder umgerechnet etwa 6'600 m3 Holz für den Wärmeverbund nötig. Diese Menge wächst auf einer Fläche von ca. 300 Hektaren innerhalb eines Jahres nach. Da höherwertiges Holz (Sägereiholz) sinnvollerweise nicht für die Energieerzeugung verwendet wird, rechnet man mit der doppelten Fläche, also mit 600 Hektaren. Das im Wald geschlagene Energieholz wird zu Holzschnitzeln verarbeitet. Der Wassergehalt im Holz ist hoch und kann bis 60 Prozent betragen. Um den Wassergehalt zu reduzieren, muss das Holz mehrere Wochen oder Monate gelagert werden. Dies kann im unbearbeiteten Zustand im Wald selbst erfolgen oder als Holzschnitzel in einem Zwischenlager.

Um das Holz anzuliefern, sind pro Jahr bis zu 120 LKW-Fahrten notwendig. Da etwa 80 Prozent des Bedarfs im Winter anfällt, sind im Winterhalbjahr vier bis fünf Fahrten pro Woche notwendig, um den Holzbedarf zu decken. Zwischen zwei und drei Prozent des verbrannten Holzes bleibt als Asche übrig, insgesamt rund 50 Tonnen pro Jahr. Diese Asche wird ebenfalls mit Lastwagen abtransportiert und auf einer Deponie entsorgt.

 

 

Holzpellets – eine einfache Standardlösung

Holzpelletsanlagen kommen insbesondere als Individuallösungen mit geringer Leistung zum Einsatz. Für das Provisorium in Magglingen reicht dies: Nur ein Teil der im Endausbau benötigten Heizleistung wird installiert. Die provisorische Anlage wird in Containern neben der Alten Sporthalle auf- und später wieder zurückgebaut. Der Betrieb erfolgt vollautomatisch und es fallen nur geringe Wartungs- und Unterhaltsarbeiten an. Die Pellets werden in einem Silo zwischengelagert. In der Heizperiode muss der Pellet-Speicher ein- bis zweimal pro Woche befüllt werden.

 


Neben der Alten Sporthalle wird das Provisorium aufgebaut.
(Quelle: Bundesamt für Sport BASPO)

 

 

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